Die Generationen Map

Was ist die "Generationen Map"?

Gesunde Gemeinde führt zur Multiplikation. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis sich aus der ursprünglichen Gemeinde neue Gemeinden gründen. Um einen hilfreichen Überblick über die Bewegung und deren Gesundheit zu erhalten, eignet sich das Tool „Generationen Map“ (auch bekannt als Gemeindebaum, Gen Mapping, Generational Map oder Generationenkarte). Sie soll Leitern in einer Bewegung helfen, das Wachstum um sie herum einzuordnen und Bedarf möglichst einfach zu ermitteln. Beispielweise ist in der Darstellung einer Generationen Map gleich ersichtlich, wo Multiplikation ins Stocken geraten ist und wo noch Training in bestimmten Bereichen notwendig ist.

Mit der Generationen Map werden alle Gemeinden, die durch eine Ursprungsgemeinde entstanden sind, übersichtlich dargestellt. So ist sichtbar, wie viele Generationen bisher multipliziert wurden, wie viele Leiter eigenständig arbeiten und wie viele Menschen zum Glauben kamen.

Warum sind diese Informationen so wichtig?

Gesunde Leiter bringen gesunde Gemeinden hervor. Gesunde Gemeinden multiplizieren sich. Der Indikatior für ein gesundes Gemeindeleben ist also Fruchtbarkeit. Anhand von Fruchtbarkeit lassen sich viele Indikatoren feststellen, die im Mentoring und Coaching helfen, den Zustand jeder Gemeinde im Blick zu haben und zu fördern.

Elemente eines Kreises

Jeder Kreis symbolisiert eine Garuppe. Ein gestrichelter Kreis steht für eine Entdecker-Bibelstudiums-Gruppe (Bibellesegruppe). Haben sich einige Menschen aus der Gruppe taufen lassen und versteht sich die Gruppe selbst als Gemeinde, wird es zu einem durchgezogenen Kreis, eine Hausgemeinde.

Jeder Kreis hat folgende Schlüsselinformationen: 

  • Name des Leiters (= Initiator)
  • Startdatum der Gruppe
  • Anzahl der Personen, die regelmäßig zur Gruppe kommen
  • Anzahl der Gläubigen in der Gruppe
  • Anzahl der als Erwachsene Getauften
  • Anzahl der Neugetauften
Gemeinde, Bibellesegruppe_3

Wie man anfängt

Ein Mann namens Lars hat vom Heiligen Geist anhand von der Bibel gezeigt bekommen, wie man Jünger macht. Er begleitet bereits Thomas, der ihn auf dem Weg unterstützen möchte, neue Menschen zu erreichen und von Lars zu lernen. Thomas ist bereits getauft.
Lars hat mit seinem Arbeitskollegen Jimmy über Jesus gesprochen. Jimmy zeigte Interesse und wollte mit Lars und Thomas zusammen die Bibel lesen. Jimmy hat zum ersten Treffen gleich noch seinen Bruder John und seinen Nachbarn Uwe mitgebracht. Also bestand ihr erster Bibelkreis aus Lars (Leiter), einem bereits Getauften (Thomas) und 3 anderen (Jimmy, John, Uwe), die weder getauft noch sich aktiv für Jesus geöffnet haben.
Ihr erstes Treffen fand am 03.04.2022 statt. Das ist der Bibelkreis von Lars (wird selbst nicht mitgezählt) in der Generationen Map:

Vom Bibelkreis zur Hausgemeinde

Mit der Zeit nahm Jimmy auch noch seine Frau Lea mit. Es dauert nicht mehr lange, da verstanden Jimmy, Lea und John wer Jesus ist, kehrten von ihrem alten Leben um und ließen sich taufen. Uwe ist sich noch nicht ganz schlüssig, ob er diesem Jesus vertrauen kann.
Bei einer Entdecker Bibelstudium Einheit über Apostelgeschichte 2,36-47 fragt Lars die 3 (Thomas, Jimmy und John) was sie denn daran hindert, sich als Gemeinde zu verstehen, wenn sie doch all die Elemente der ersten Gemeinde ebenfalls ausleben?
Gemeinsam wurde besprochen, was die Bibel unter Gemeinde versteht, was es heißt verbindlich miteinander als Familie zu leben und auch außerhalb der Treffen Beziehung zu bauen. Außerdem wurde die Vision von Jesus geteilt und dass sie gemeinsam diesem Auftrag nachkommen wollen. Das war der Start für eine stabile Gemeinde der 1. Generation.

Die zweite Generation an Gemeinde

Jimmy liebte Jesus und konnte das Erlebnis mit ihm gar nicht für sich behalten. Er teilte wochenlang das Evangelium mit sehr vielen Menschen, aber es dauerte wenige Monate bis es weiterging. Plötzlich öffnete sein Cousin Tim sich für Jesus. Statt Tim jetzt mit zu Lars in die Hausgemeinde zu nehmen, hat Jimmy sich angefangen mit Tim alleine zum Bibellesen zu treffen. Schon nach wenigen Wochen nahm Tim seine Freundin Sara mit. Auch der Vater Benni und die Schwester Nina wollten sich das Ganze mal anschauen.
Als sie sich nach wenigen weiteren Monaten alle zusammen taufen ließen, war die Freude groß. Jimmy durfte das erste Mal in seinem Leben jemanden taufen. Und dann gleich 4 auf einmal!
Lars war bei dieser Taufe noch dabei und hat voller Freude nur zugeschaut. Auch wenn Lars in dieser Gruppe nie dabei war, hat er Jimmy weiterhin parallel gut darauf vorbereitet diese Gruppe anzuleiten und die anderen zu taufen. An sich hatte Jimmy es aber ja sebst live bei Lars erlebt, wie das alles funktioniert. Das fiel ihm dadurch umso leichter. 

Auch John hatte ähnliche Erlebnisse gemacht und konnte in dieser Zeit 2 Leute taufen. Auch sie haben bereits über das Thema „Gemeinde“ reden können und sind eine Verbindlichkeit füreinander eingegangen. 

In der Zwischenzeit sind bei Lars noch 2 neue Leute dazu gekommen, die erst frisch etwas Interesse für Jesus gewonnen haben und die Kapazität von Lars nicht reichen würde, sich auch noch mit ihnen alleine zu treffen.

Ein neuer Zweig

In der Zwischenzeit haben sich die Nachbarn von Lars ebenfalls für Jesus geöffnet. Er hat angefangen mit Ihnen die Bibel zu lesen. Statt in der bestehenden Generationenfolge von Lars anzuknüpfen, beginnt ein neuer Zweig, weil Lars ja wieder involviert ist. 

Bei Jimmy und John haben sich ebenfalls jeweils 2 neue Leiter herauskristallisiert, die bereits in ihrem Umfeld neugestartet haben. Jeweils eine Gruppe davon, versteht sich als Gemeinde und enthält bereits frisch Getaufte.  

Für Jimmy und John macht es aufgrund ihrer begrenzten keinen Sinn weiterhin zu den Treffen von Lars zu kommen. Sie wurden ausgesendet. Lars trainiert sie weiterhin in einem separaten Leiterteam. Auch Thomas ist bereits ein Teil davon, um Leiterschaftsthemen zu vertiefen.

Ziele

Das Ziel in multiplikativer Jüngerschaft ist, dass jede neue Generation an Jünger auch gleichzeitig eine neue Generation an Gemeinde wird. Das entsteht allerdings nur, wenn der Leiter andere gut befähigt, selbst neue Bibelgruppen anzufangen, statt die Interessierten in seine Gruppe einzuladen.

Außerdem sollte jede Person, die wirklich Buße tut, auch schnellstmöglich getauft werden. Dabei sollte bestmöglichst immer derjenige die Person taufen, der sie auch zum Glauben geführt hat. Das zeigt natürlich, dass jeder taufen soll.

 

Die letzte Zahl ist wichtig, um einzuschätzen, wie viele bestehenden Christen dieser Gruppe beigetreten sind. Unser Hauptmissionsziel sind nicht die bestehenden Christen, sondern diejenigen, die die Botschaft noch nicht gehört / angenommen haben und noch nicht umgekehrt sind.

Wenn Leute aus einer Hausgemeinde selbst eine eigene Hausgemeinde starten, bleibt der Kontakt weiterhin zu dem Leiter bestehen. Keine Hausgemeinde ist eigenständig unterwegs. D.h. wenn also Jimmy was eigenes gründet, wird entweder Lars Hausgemeinde zu einem Leitungsteam (dazu müsste jeder aus der Hausgemeinde bereits eine eigene Hausgemeinde / Gruppe gestartet haben) oder Lars startet parallel mit Jimmy und den anderen Leitern ein separates Leitertreffen (Team) und Jimmy & Co kommen nicht länger zu dem Hausgemeindetreffen von Lars.
 
Um noch tiefer die Kultur der einzelnen Gemeinden analysieren zu wollen, kann der Church Circle (Gemeindekreis) und der 3/3 Prozess / Ablauf in jeder Hausgemeinde überprüft werden. 
 

Definition von einer Jüngerschaftsbewegung / Gemeindegründungsbewegung

Von einer Gemeindegründungsbewegung spricht man, wenn…

  • …innerhalb einer kurzen Zeit (z.B. 2-3 Jahre)
  • …mindestens 4 Generationen von neuen Gemeinden an mehreren Orten
  • …in mindestens 3 Zweigen
  • …mit mindestens 100 Gemeinden
  • …mit mindestens 1000 Taufen
  • …ohne zentrale Kontrolle (jede Gemeinde gründet selbst die neue Generation)

Es gibt bereits 100te solcher Bewegungen weltweit und es werden immer mehr. Im Jahr 2000 – 2010 wurde beispielweise durch einen Bruder und die Menschen nach ihm in China 1.700.000 (!) Menschen getauft und über 150.000 (!) Gemeinden gegründet und das innerhalb von 10 Jahren. 

Abschließende Reflektion

Falls du heute noch keine Generationen Map zeichnen kannst, glaubst du, dass Gott das auch durch dich bewirken kann?